Das universelle Gesetz der Vergänglichkeit - ANICCA
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Zuerst werden wir uns mit diesem Terminus "ANICCA" befassen. Es kommt von der sakralen Pāli-Sprache in denen die gesamte Lehre in den drei Körben (Tipiṭaka) vor über 2000 Jahren niedergeschrieben wurden. In diesem Falle heißt "NICCA" beständig, dauernd, ewig und A-NICCA unbeständig, vergänglich. (siehe: Nyanatiloka, Pāli-Anthologie Oskar Schloß Verlag 1995) Vor langer Zeit erfuhr BUDDHA GAUTAMA etwas, nach dem wir so lange suchten - er fand das wahre Glück. Wir haben schon ein Glück, dass er uns dies auch mitteilte und bis heute diese Lehre der Wahrheit (Dhamma) erhalten geblieben ist. Er lebte, vor seiner großen Erkenntnis, ein Leben in Wohlstand. Aber er erkannte bald, dass er nicht wirklich glücklich sei, nicht für immer. Daher ging er dann in die Besitzlosigkeit ein, um unbehindert daran arbeiten zu können. Blind wird der Mensch geboren und blind stirbt er. Daher gibt er sich voll dem blinden Glauben hin, des ewigen Lebens, des Nichtaltems und dem Seelen und Ego-Konzept. Z.b., hat ein Mensch ein tolles Erlebnis und fühlt sich glücklich dabei. Da er aber unwissend ist, weiß er nichts von dem Daseinsmerkmal der Vergänglichkeit aller Phänomene. Darum leidet er so stark darunter. Warum? Da diese herrlichen Erlebnisse Empfindungen hervorrufen, aber diese schnell nach dem Naturgesetz vergehen müssen - ANICCA. Der Mensch aber an diese Empfindungen anhaftet und da sie sich schon aufgelöst haben, darunter leidet. Da das Verlangen danach aber groß ist, ist ein Bedürfnis vorhanden und wenn dies nicht befriedigt wird, daher dann dieser Mensch unglücklich ist. Darum lehrte BUDDHA uns seine Erfahrung, die in den heiligen Schriften niedergeschrieben wurden. Von der ersten Lehrrede bis über zu seinem letzten Worten, bevor er ins Parinibbāna überging, erklärte er uns diese Vergänglichkeit - ANICCA. Er sagte: "Ob, ihr Mönche, Vollendete entstehen, oder ob Vollendete nicht entstehen: eine Tatsache bleibt es, eine feste und notwendige Bindung des Daseins, dass alle Gebilde vergänglich sind. Dies erkennt und durchschaut der Vollendete, und hat er es erkannt und durchschaut, so lehrt er es, zeigt es, macht es bekannt, verkündet es, enthüllt es, legt es auseinander, macht es offenbar, dass alle Gebilde vergänglich sind." (AN III 134) Man sagt, dass man einige Leben bräuchte um diese sakralen Schriften, diesen Pāli-Kanon, durchzuarbeiten. Doch der BUDDHA teilte es uns auch in Kürze mit. Er sagte: "Ich zeige euch die Leidhaftigkeit und den Weg, wie ihr von dieser Leidhaftigkeit loskommt." Da diese Empfindungen manchmal so herrlich sind, erzeugen wir ein Anhaften ein noch mehr haben wollen (Taṇha). Da sie aber so schnell vergehen und daher nicht mehr vorhanden sind, sind wir stattdessen unglücklich und sehnen sich nach diesen herrlichen Gefühlen. Aber sie sind nicht mehr da und kommen nicht wieder. Da sucht man angestrengt nach einer Möglichkeit diese glücklichen Gefühle wieder herzuschaffen. Sie können wieder auftauchen, doch auch diese werden vergehen. Und wieder leidet dieser unwissende Mensch, da seine Anhaftung in diesem Falle noch viel größer wurde und daher auch sein Leiden, da er an diesem schönen, angenehmen Gefühlen so haftet. Das ist die Leid-Haftigkeit. Dasselbe auch, wenn wir unangenehme, schmerzhafte Empfindungen erfahren, findet der gleiche Prozess statt, und auch unter diesen leiden wir unermesslich. Betrachten wir aber diese Empfindungen mit Weisheit, dann beziehen wir Abstand von ihnen, indem wir das Vergängliche bewusst erfahren, dann leiden wir auch nicht mehr so stark darunter. Der BUDDHA sagte: "Was meint ihr wohl, o Mönche: Ist die Körperlichkeit vergänglich oder unvergänglich?" - "Vergänglich, o Ehrwürdiger." - "Sind Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewusstsein vergänglich oder unvergänglich?" - "Vergänglich, o Ehrwürdiger." (MN 22) Die zweite Wahrheit teilte uns BUDDHA mit, indem er auf die Ursache dieser Leidhaftigkeit hinwies. Dieses Verlangen nach mehr und diese Abneigung von nicht mehr. Dieser Verblendung des Ichs von, "Ich will noch mehr haben und ich will nicht noch mehr haben wollen", führt zu diesen Schmerzen zu diesen Frustrationen. Die dritte Wahrheit erklärte er uns mit seiner Erkenntnis der Aufhebung dieser Ursache. Dort wo keine Ursache sei, sei auch keine Wirkung. Wenn man dies alles mit Weisheit betrachtet, erfahrt man es wie es wirklich ist - nämlich alles ist vergänglich, veränderlich dem Werdeprozess unterworfen. Wie im Makro- oder im Mikrokosmos, sei es angenehm oder unangenehm, sei es schmerzhaft oder nicht-schmerzhaft, es ist in den Empfindungen immer anzutreffen dieses ANICCA. Der BUDDHA sagte, man solle sein wie eine Insel im reißenden Strome, dann wird man nie mehr fortgerissen von diesem Verlangen nach noch mehr, und der Ablehnung des Nichtmögens. Die vierte Wahrheit teilte er uns dann auch mit, indem er die systematische Methode des achtfachen Weges zum Loslassen erklärte. In Kürze ist es die vollkommene Achtsamkeit, der Gleichmut und die Weisheit. Mit vollkommener Achtsamkeit nehmen wir alles wahr, was an Empfindungen vorhanden ist. Mit Gleichmut betrachten wir diese, sei es noch so angenehm oder unangenehm. Mutig beobachten wir diese Gefühle. Dann mit den Weisheitsaugen analysieren und durchschauen wir diese Empfindungen, diese Erfahrungen wie sie wirklich sind. Dann können wir die täglichen Situationen immer mit Lächeln betrachten.
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