Grundregeln für die Teilnahme an einem Vipassana-Kurs


 


AN DIE TEILNEHMER DER KURSE
während des Aufenthaltes am Meditations- und Kursort.


1. Die Unterweisung beruht in Übereinstimmung mit den im VISUDDHI MAGGA genau erklärten drei grundlegenden Faktoren:
- SILA (Sittlichkeit),
- SAMADHI (Konzentration, Sammlung) und
- PAÑÑA (Weisheit, Wissen, Einsicht).
Diese werden von den Kursteilnehmer/Innen schrittweise praktiziert. Es ist zum Nutzen aller Teilnehmer/Innen, wenn sie der vermittelten Technik mit Offenheit begegnen. Zweifel aber auch blinder Glaube sind unnötige Hindernisse.

2. Für die Dauer des Kurses sind alle anderen Praktiken (z.B andere Meditationstechniken, autogenes Training, Yoga etc.) zu unterlassen. Malas, Ketten, Bänder usw. die insbesondere im Zusammenhang mit oben genannten Praktiken stehen, dürfen nicht getragen und sollen deshalb beim Kursorganisator für die Dauer des Kurses abgegeben werden.

3. Während des ganzen Kurses ist EDLES SCHWEIGEN zu bewahren. Dies ist äußerst hilfreich, tiefere Sammlung und besseres Verständnis des DHAMMA (Lehre) zu erreichen.

4. Mindestens ein Mal täglich wird ein sogenanntes "Checking", also ein persönliches Gespräch, durchgeführt.
Während dieser Gesprächszeit mit dem oder den Lehrern sollen die Kursteilnehmer/Innen einen wahren und genauen Bericht über ihre Praxis und den Fortschritt bzw. des Erlebten während der Vipassana-Meditation wiedergeben.

5. Die Kursteilnehmer/Innen sollten sich während des ganzen Tages an den Zeitplan halten und zu den angebenen Zeiten meditieren - also auch am frühen Morgen und am Abend.
Der Erfolg der Technik beruht auf Anstrengung und Willenskraft, zusammen mit der Verwirklichung folgender Qualitäten:
- CHANDA-SAMADHI (Konzentration der Absicht),
- VIRIYA-SAMADHI (Konzentration der Energie),
- CITTA-SAMADHI (Konzentration des Bewusstseins) und
- VIMAMSA-SAMADHI (Konzentration der Erforschung).

6. Das Ziel dieser Meditation ist, MAGGA-PHALA-NIBBANA zu erlangen; das sind die Pfad- und Fruchtzustände und die volle Erleuchtung. Wer nur einen weltlichen Nutzen (LOKYIA) sucht und mit dieser Absicht praktiziert, wird das "Todlose" nicht erreichen und aus den Runden der Wiedergeburt (SAMSARA) nicht herauskommen.

7. Die Kursteilnehmer/Innen werden gebeten, während des Kurses das Kursgelände nicht zu verlassen und sich ausschließlich in den vorher besprochenen Bereichen aufzuhalten.

8. Wir hoffen, dass alle Kursteilnehmer/Innen die Gelegenheit, diese Meditationstechnik zu praktizieren, voll wahrnehmen und besten Nutzen daraus ziehen.

 

Bhikkhu Paññâsara Thera



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